Ladehemmung in WOB

Wolfsburg Ladesituation

Mehr Elektroautos erzeugen Druck auf die Ladeinfrastruktur in Wolfsburg und führen zunehmend zur Ladehemmung in Wolfsburg. E-Autos erreichen neue Bevölkerungsschichten, die früher nicht im Traum gedacht hätten, eine E-Auto oder einen Plug-In-Hybriden zu fahren. Das ist die gute Nachricht!

Der Nebeneffekt ist allerdings, dass die öffentliche Ladeinfrastruktur immer stärker belastet wird – Ladehemmung in Wolfsburg. Hier gibt es fürs Aufladen drei Optionen:

  • Kostenlos an einigen alten LSW-Säulen und den Flexiblen Ladesäulen von Volkswagen/der Stadt Wolfsburg und in der Autostadt (Vorsicht, Parkgebühr!)
  • Mittelpreisig an den Typ 2-AC-Säulen der LSW oder Innogy (inklusive der Tiefgaragen unter Phaeno und Rathaus)
  • Hochpreisig an den Ionity-Superschnellladern (zumindest sobald das Gratiskontingent der 1st Mover aufgebraucht ist…)

Flexible Ladesäulen

Man kann sich leicht vorstellen, dass besonders die kostenlosen Lademöglichkeiten sehr stark ausgelastet sind. Yannik Weißflog hat übrigens für den Status der Flexiblen Ladesäulen die Monitoring-App EV Pyranha gebaut, mit der man den Status sehen kann. Es gibt von ihm auch eine Telegram-Gruppe.

Wegen fehlender direkter Anbindung an die Informationen der Ladesäulen muss der Status allerdings noch händisch gesetzt werden. Das ist besser als überhaupt keine Information. Der Status von gestern Früh zeigt das Problem: Die Flexiblen Ladesäulen sind zumeist leer und auch wenn sie mal wieder grün werden, entleert ein einziger CCS-Lader sie bereits in wenigen Minuten. Grün heißt ja leider nicht „voll“, sondern lediglich „nicht komplett leer“ 😉

EV Pyranha: Status der flexiblen Ladesäulen in der App
EV Pyranha: Ansicht in der App

Der Grund ist rechnerisch leicht zu erkennen: Wenn die Nachspeisung mit 11 kW läuft, aber auf der Verbrauchsseite zwei CCS-Lader mit jeweils 55 kW (insgesamt also 110 kW) hängen, dann steht die Säule im Durchschnitt nur für 6 Minuten pro Stunde zur Verfügung, ab dann gibt es Ladehemmung in Wolfsburg. Selbst nach 8 Stunden „Nachtruhe“ sind nur 88 kWh im Speicher und nicht die maximale Menge, die auf der Werbetafel angegeben sind. Zwei CCS-Lader verspeisen diese Energiemenge locker in einer halben Stunde. Die unvermeidlichen Verluste sind da noch nicht mal eingerechnet.

Kein Wunder also, dass die Flexible Ladesäule an der E-Mobility-Station nun defekt ist, die hatte wohl den intensivsten Nutzungsgrad. Oder Ionity hat sich beklagt, dass es direkt neben ihren Bezahlsäulen ein Gratisangebot gibt. Verständlich wäre das! [Update: Mittlerweile ist die Flexible Ladesäule wieder in Betrieb.]

Gleichzeitig gibt es durchaus Missverständnisse über die Funktion der Flexiblen Ladesäulen: Unlängst musste ich einen ID.4-Fahrer aufklären, dass er diese Ladesäule mit seiner WeCharge-Karte nicht freischalten kann, wenn sie rot leuchtet. Sein Argument: Das letzte Mal hätte das doch auch funktioniert und das Licht sei ihm noch gar nicht aufgefallen. Magie!

Wo bleibt der Handel?

Traurig ist das Angebot nach wie vor bei den Shopping-Möglichkeiten und der einzige Lichtblick sind die 12 AC-Anschlüsse des EDEKA-Centers in Teichbreite.

DOW? Nichts. City Galerie? Ebenfalls nichts, auch nicht gegen Geld. Da helfen Ladeparks in Detmerode oder im Allerpark leider nicht weiter…

Ich hoffe jedenfalls, dass der Handel bald aufwacht: Zusätzliche Services sind immerhin eines der wenigen Mittel, um gegen den Online-Handel durchzusetzen.

— Martin