Elektroautos von BYD

BYD, kurz für Build Your Dreams, ist ein chinesisches Automobilunternehmen, das sich auf Elektrofahrzeuge und Batterien spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1995 gegründet und hat sich seitdem zu einem der größten Elektrofahrzeughersteller der Welt entwickelt, mit einer breiten Produktpalette, die Pkw, Busse, Lastwagen und mehr umfasst.

Eine der größten Stärken von BYD ist das Know-how in der Batterietechnologie. Das Unternehmen hat fortschrittliche Batterietechnologien entwickelt, die in seinen Elektrofahrzeugen verwendet werden, und verkauft seine Batterien auch an andere Hersteller. Dieser Fokus auf Batterietechnologie hat dazu beigetragen, BYD von anderen Elektrofahrzeugherstellern abzuheben und hat es dem Unternehmen ermöglicht, ein hohes Maß an Leistung und Effizienz in seinen Produkten zu erreichen.

In Bezug auf seine Autoprodukte verfügt BYD über eine breite Palette von Angeboten, darunter sowohl reine Elektro- als auch Hybridelektrofahrzeuge. Eines der beliebtesten Modelle ist der BYD Tang, ein mittelgroßer SUV, der eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern hat. Der Tang wird von der proprietären Batterietechnologie von BYD angetrieben und verfügt über eine Reihe fortschrittlicher Funktionen, darunter einen leistungsstarken Elektromotor und ein regeneratives Bremssystem.

Neben seinen Personenwagen produziert BYD auch eine Reihe von Elektrobussen, darunter Stadtbusse, Reisebusse und Doppeldeckerbusse. Das Unternehmen hat Elektrobusse an Städte auf der ganzen Welt geliefert, darunter in den Vereinigten Staaten, Europa und Asien, und hat sich zu einem führenden Unternehmen auf dem Elektrobusmarkt entwickelt.

Insgesamt ist BYD ein Unternehmen, das ein starkes Engagement für Elektrofahrzeugtechnologie gezeigt und eine breite Palette hochwertiger Produkte entwickelt hat, die sowohl effizient als auch zuverlässig sind. Mit seinem Fokus auf Batterietechnologie und seinem breiten Produktangebot ist BYD gut positioniert, um auch in den kommenden Jahren ein wichtiger Akteur auf dem Markt für Elektrofahrzeuge zu sein.

Soweit der Marketing-Text! Sehen wir uns die Autos von der eCar Expo an.

Beginnen wir mit dem BYD Atto 3, dem kleinsten Angebot von BYD, mit einer Normreichweite von 420 km und BYD-Blade-Batterie, Wärmepumpe, Over-the-Air Updates, Beschleunigung von 7,3 s von 0-100 km/h und 5 Sterne im NCAP-Test.

Auf der Messe stand ein Straßenmodell mit schwedischen Nummerntafeln von Hedin Bil, also kein reines Showcar. Der schwedische Preis war 519.900 Kronen bzw. etwa 46.970 Euro. Der Preis in Deutschland soll bei 44.625 Euro starten, Bestellbeginn März 2023. Bei Hedin Bil kann das Auto für 399 Euro pro Monat über die deutsche Website geleast werden (das übliche Kleingedruckte ist zu berücksichtigen).

Der Atto 3 ist zwar klein, aber zweifellos das originellste Auto im Angebot. Es gibt eine Menge verspielte Details, z.B. der Türöffner auf dem Hochtöner, der gekrümmte Türgriff und das an eine Gitarre erinnernde Türfach sind originelle Einfälle. Die Farbwahl ist zumindest lebhaft, allerdings ist auch der Klarvierlack wieder mit von der Partie.

Die Mittelkonsole hält ebenfalls einige Einfälle bereit, beispielsweise die Lüftungsdüsen und der doch sehr massive Schaltgriff.

Das Cockpit ist relativ konventionell, ist aber mit einem großen Zentralbildschirm im Hochformat und einem kleinen Display über der Lenksäule (MEB lässt grüßen!) ausgestattet. Das Hochformat bringt allerdings Einschränkungen bei der Übersicht mit sich, dahinter könnte ganze Kinder verschwinden, je nach Sitzposition ist das nicht ideal.

Der Kofferraum ist ok, aber nicht riesig.

Erfreulich sind die sehr konventionellen Türgriffe und der Lautstärkeregler in der Mittelkonsole.

Anders ist der BYD Han für 830.000 Kronen bzw. selbstbewusste 74.985 Euro, der viele Anleihen beim Tesla Model 3 genommen hat, äußerlich wie innerlich. Die Normreichweite beträgt sehr gute 605 Kilometer mit der BYD-Blade-Batterie, die Beschleunigung 3,9 Sekunden 0-100 km/h. Wärmepumpe und Vehicle-to-Load-Möglichkeit sind praktische Details.

Auch das Zentraldisplay erinnert stark an das Model 3. Natürlich gibt es auch Unterschiede, beispielsweise in der Mittelkonsole. Auch bei diesem Modell gibt es einen voluminösen Schalthebel, der bei chinesischen Herstellern einfach nicht wegzubekommen zu sein scheint. Da gibt es wieder den Lautstärkeregler und den Klavierlack, keine Überraschungen.

Die Oberflächengestaltung ist nicht so mein Fall, aber Geschmäcker sind unterschiedlich.

Doch nicht jede Unart hat BYD mitgemacht. Es gibt im Cockpit sinnvolle Bedienelemente am Lenkrad, auf den Lenkstockhebeln und dazu noch ein großes Display hinter dem Lenkrad und ein Head-Up-Display als Zugabe.

Die Kofferraum-Scharniere hatte man sich bei Audi abgeschaut und Fugenprobleme an der Fronthaube wurden vermieden, indem man die Haube über die gesamte Breite des Vorderwagens zog und einfach auf die Kotflügel aufsetzte.

Damit verschwinden die Toleranzen in der Schattenfuge, das ist eine clevere Lösung. Noch ein paar technische Daten: 85,4 kWh Akkukapazität (brutto) in LFP-Technik für 512 Kilometer Normreichweite, 180 km/h abgeregelte Höchstgeschwindigkeit, 3.9 Sekunden für 0-100 km/h und 380 kW Leistung.

Bleibt also noch der BYD Tang, ein SUV klarerweise. Das Ausstellungsfahrzeug hatte ebenfalls schwedische Kennzeichen, ein ganz normales Straßenauto eben. Nicht ganz so gewaltig wie der Hongqi E-HS9, aber dennoch keine Kleinigkeit, sondern eher US-amerikanische Ausmaße.

Im Prinzip ist dieselbe Technik aus dem Han in einer größeren Kiste verbaut. Diese Strategie kennen wir ohnehin bereits von Volkswagen. Aufgrund des höheren Gewichts und der größeren Stirnfläche sinkt die Reichweite auf 400 Kilometer und die Zeit von 0 auf 100 km/h ist mit 4,6 Sekunden geringer, aber sicher nicht gering.

Außerdem: Im Tang gibt es die dritte Sitzreihe! Tja, liebes Auto-Europa: Zieht euch warm an oder überlegt euch etwas.

Zusätzliche Sitze sind zwar wichtiger als eine Ambiente-Beleuchtung mit 31 Farbeinstellungen, der Tang hat sie trotzdem.

Der Kofferraum ist auch mit der dritten Sitzreihe brauchbar und erscheint sogar größer als der des Hongqi.

Das Cockpit ist relativ unaufgeregt und bringt wenig Überraschung. Die Elemente sind praktisch identisch zum BYD Han.

Die Mittelkonsole ist vor allem eines: schmutzempfindlich!

Aber man kann den Auslieferungszettel aus China in der Mittelkonsole finden.

Interessanterweise haben Han (Format Model 3) und Tang (Format Model Y plus) exakt denselben Preis von 830.000 Kronen (75.300 Euro). Darauf angesprochen fragte mich der Verkäufer, ob ich für den SUV mehr als für den Han bezahlen würde? Meine Antwort war, dass ich für den Han weniger bezahlen würde, also genau umgekehrt. Dieser Sichtweise schloss sich der Verkäufer an – gute Ausbildung offenbar 😉

BYD steht abgekürzt für „Build Your Dreams” – die günstigsten Träume sind es nicht, aber sie sind sehr gut ausgestattet und solide gebaut.

Aufgrund der hohen Preise sind noch keine Alpträume für die traditionellen Hersteller zu befürchten, doch der Atto 3 könnte durchaus Liebhaber finden.

Interessanterweise hatte BYD genau in der Shopping Mall gegenüber dem Messestandort der eCar Expo einen Shop eröffnet…


Bisher in der Serie erschienen: