E-Autos aus China

Die IAA Mobility ist vorbei und der Eindruck von der medialen Berichterstattung war: China wird zur Auto-Großmacht und E-Autos aus China übernehmen den Markt.

Diese Sichtweise ist zwar derzeit noch übertrieben, aber es gibt zunehmend mehr Sichtbarkeit für Fahrzeuge aus China. Ich hätte mir das gerne angesehen, war aber gleichzeitig bei der ZukunftNahverkehr im Einsatz.

Da ich häufig auf der A2 unterwegs bin, sehe ich dort Lastwagenladungen voll mit Tesla Model Y aus Grünheide in Richtung Süden fahren, während Transporter gefüllt mit Ora Funk Cats in die andere Richtung unterwegs sind. Die stehen in Berlin bereits gelegentlich am Straßenrand und sind im Grunde nur für elektrisch Interessierte im Straßenbild auffällig.

Doch auch in Nischen sehe ich immer wieder Beispiele, wie diesen kleinen Zhidou, der mir bereits früher auf der BAFA-Liste aufgefallen war. Es gibt ihn also wirklich und auch in Deutschland! Zumindest auf einem Transporter… Nach dem Ende für den elektrischen Smart ForTwo und e-Up! gibt is in dieser Größe derzeit nur den Dacia Spring. Ein neuer zweisitziger Smart aus China ist erst für 2026 angekündigt.

E-Autos aus China: Zhidou

Ist damit das untere Ende der Mikromobilität erreicht? Natürlich nicht! Nicht nur der Opel Rocks Electric / Citroen Ami bevölkern das Segment der 45 km/h-Fahrzeuge. Das sind bekanntermaßen keine Autos, sondern elektrische Quads, wie es der beinahe legendäre Renault Twizy war, dessen Produktion nun endgültig eingestellt wurde ☹

Dieses Fahrzeug ist ein Starliner, der auch in Deutschland verkauft wird. Es handelt sich um einen Zweisitzer, wobei die Sitze hintereinander angeordnet sind. Die Motorleistung mit 2,2 kW ist relativ bescheiden. Obwohl es so wirken mag, fällt das Mobil in der Kurve nicht um, denn es ist mit acht Bleiakkus bestückt. Trotzdem wird die Reichweite mit 60 bis 80 Kilometern angegeben. Elektro-Tuner könnten mit der Umstellung auf eine Lithium-Ionen-Batterie punkten 😉

Den Starliner habe ich im relativ flachen Bonn angetroffen. Vielleicht hat die Ähnlichkeit zu einem Gummibären den Ausschlag für die Anschaffung gegeben?

Obwohl das Armaturenbrett das Vorhandensein einer Klimaanlage suggeriert, gibt es sie nicht. Wie bei allen anderen Fahrzeugen dieser Klasse gibt es lediglich eine Lüftung für die Frontscheibe, die mit 500 Watt zuheizen kann. Das reicht allenfalls für durchsichtige Scheiben, von einer echten Heizung zu sprechen, wäre jedoch übertrieben.

Immerhin gibt es einen Importeur in Deutschland, der den Starliner auch in einer Version mit drei Rädern und den bereits erwähnten Zhidou verkauft.

Für urbane Nachbarschaftsmobilität kann ein derartiges Fahrzeug ausreichen, wenn man keine längeren Abschnitte mit 70 oder gar 100 km/h bewältigen muss, auf denen man mit 45 km/h wohl eher ein Hindernis wäre. Die Tazzaris und Ligiers dieser Welt müssen sich allerdings sehr warm anziehen, denn sie werden wohl die ersten Opfer der China-Importe werden…

[Möglicherweise sind sie es bereits.]