Björn und die Speicher

Im Beitrag über den Batteriespeicher Arnoldstein kam die Errichter- und Betreiberfirm ngen bereits zur Sprache.

Nun hat zufällig beinahe zeitgleich Björn Nyland (vormals Tesla-Björn) die Firma auf seinem Kroatien-Trip besucht und es ist ein interessantes Video entstanden.

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Natürlich ist das Ganze im typischen Nyland-Stil gehalten – mit reichlich Familienmomenten, einer Dosis Tesla und kleinen Exkursionen in die kulinarischen Gefilde des Unterwegs-Seins.

Trotzdem bietet das Video interessante Einblicke in ein Unternehmen, das ein im Kern simples Geschäftsmodell konsequent und erfolgreich verfolgt: Energie günstig einkaufen und teurer verkaufen.

Strommarkt und Liberalisierung – Chancen und Grenzen

Der stark schwankende Börsenstrompreis, den uns die Marktliberalisierung um die 2000er-Jahre beschert hat, aber letztlich die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen eher verfestigt als aufgelöst hat, schafft neue ökonomische Möglichkeiten.

Die Firma ngen nutzt sie großtechnisch, aber auch Anlagen bei Verbrauchern werden in dieses Konzept mit einbezogen. Das geschieht marktwirtschaftlich über intelligente Steuerung und Preissignale und nicht über komplizierte Regulierung.

Regulierung und deutsche Sonderwege

Ein Blick ins deutsche Regelwerk zeigt, wie nötig Vereinfachung wäre: Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz umfasst über 300 Seiten, und trotzdem interpretieren die vielen deutschen Netzbetreiber diese Vorgaben teils sehr unterschiedlich.

Von Klarheit und Einheitlichkeit kann keine Rede sein.

Dazu kommt der in Deutschland nach wie vor dürftige Ausrüstungsgrad mit intelligenten Messsystemen (iMSys), verbunden mit hohen Kosten, die vor allem aus der überkomplexen deutschen Insellösung resultieren.

Die Folge: Deutschland ist gegenüber anderen europäischen Ländern zurückgefallen.

Die Zukunft: Intelligente Systeme statt Bürokratie

Möglicherweise wird das Thema iMSys – abgesehen von Pflichtausrüstungen – künftig durch intelligente Systeme aus dem privaten Sektor weitgehend überflüssig.

Gleichzeitig sollte die Regulatorik an anderer Stelle ansetzen: etwa bei der Einführung unterschiedlicher Preiszonen in Deutschland, um den teuren Redispatch-Prozess zu reduzieren und den lokalen Verbrauch elektrischer Energie zu fördern.

(Hier wird der aktuelle Stand des Redispatch-Verfahrens relativ anschaulich erklärt.)

Das ist eine klar politische Frage, denn aus rein ökonomischer und technischer Sicht ist die derzeitige Situation logisch nicht zu erklären.

Überwachung des Batteriespeichers Arnoldstein (aus: Björn und die Speicher)
Überwachung des Batteriespeichers Arnoldstein (Quelle: ngen)

Fazit: Bewegung am Energiemarkt

Auf dem europäischen Energiemarkt tut sich etwas: Neue Ansätze, unkonventionelle Implementierungen und nicht-staatliche Innovationen haben das Potenzial, die Kosten der Stromversorgung für Verbraucher nachhaltig zu senken – etwas, das seit Jahren versprochen, aber bisher nur unzureichend eingelöst wurde.

Es ist derzeit sehr spannend, wie es weitergehen wird!

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