Elektrische Baufahrzeuge

Das elektrische Auto ist mittlerweile in der Realität angekommen und wird nicht mehr wirklich als Innovation wahrgenommen. Gilt das auch für elektrische Baufahrzeuge?

Allerdings! Den Bergmann 804 E hatte ich bereits im Mai 2021 vorgestellt, weil er mir als Kuriosum auf der BAFA-Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge aufgefallen war. Die kleinen elektrischen Transportfahrzeuge (z.B. das Evum eCar) müssen ich nicht einmal erwähnen, davon gibt es mittlerweile zu viele!

Im Oktober 2022 wurde ein elektrifizierter Mercedes-Benz Arocs-Betonmischer vorgestellt, das leider nur ein von Nutzfahrzeuge Paul umgebautes Einzelstück ist.

Quelle: Paul

Im Februar auf der eCar Expo zeigte Volvo bereits den kompakten Raupenbagger ECR25 Electric, wie er auf nahezu jeder Baustelle verwendet wird, aber auch im Landschafts- oder Gartenbau und bei kleineren Bauprojekten zum Einsatz kommt.

Das Baugerät hat einen 18 kW-Antriebsmotor und eine Batterie mit 20 kWh und 48 Volt Nennspannung. Das sind relativ bescheidene Leistungsdaten, sollte aber für einen typischen Arbeitstag durchaus ausreichen.

Quelle: Komatsu

Komatsu hat im März 2023 ein ähnliches Modell herausgebracht, den PC33E-6. Die Motorleistung ist mit 17,4 kW beinahe identisch, doch die LFP-Batterie ist mit 35 kW in einer 115 V-Architektur deutlich größer und kann in 1,6 Stunden von 20 auf 80 Prozent gebracht werden.

Quelle: Komatsu

Das externe Ladegerät wirkt ein wenig unhandlich…

Es geht auch deutlich größer: Auf Alibaba kann man neuerdings den Shantui SD17E-X für 95.000 US-Dollar erwerben, einen ausgewachsenen Bulldozer.

Quelle: alibaba.com

Wer es billiger haben will, kann fünf Stück kaufen und spart dann 5.000 US-Doller pro Stück!

Die Motorleistung beträgt 145 kW, die Batterie hat eine Kapazität von sehr substanziellen 240 kWh, ausreichend für einen ganzen Arbeitstag voll von mittelschwerem bulldozing. Das Teil wiegt 18,750 Kilo, die Frachtgebühren für den Versand aus China müssen ein echter Killer sein.

Da die Höchstgeschwindigkeit nur 10 km/h beträgt, ist die Überführung auf „eigener Kette“ keine realistische Option, denn für die 7.500 Kilometer wäre man im Zweischichtbetrieb (dritte Schicht ist dann die Ladepause…) ganze 47 Tage unterwegs.

Trotzdem: Elektrische Baufahrzeuge sind im Kommen und das ist gut so. Die Bauwirtschaft glänzt derzeit noch nicht mit geringem CO2-Ausstoss oder Abfallvermeidung. Höchste Zeit für Fortschritt am Bau!